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Studieren im (Urlaubs-)Paradies – das geht?

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Mein Erasmus-Semester auf Gran Canaria

„Leben und Studieren an einem Ort, an dem andere ihren Sommerurlaub verbringen? Das geht?“ – Das war ungefähr meine Reaktion, als ich erfuhr, dass die HSZG eine Partneruniversität auf Gran Canaria hat. Ich hatte mich schon eine Weile mit der Idee eines Auslandssemesters beschäftigt und war mir sicher, dass ich so eine Erfahrung machen wollte. Die einzige Frage, die noch offenblieb: Wohin soll es gehen?

 

Nach intensiven Gesprächen mit dem International Office über mögliche Ziele war für mich schnell klar: Ich wollte in ein Land mit einer lebendigen und lebensfrohen Kultur. „Das wäre genau das Richtige, knapp ein Jahr nach einer globalen Pandemie“, dachte ich. Die Idee, nach Las Palmas de Gran Canaria in Spanien zu gehen, passte also perfekt.

Studieren an der ULPGC

Bereits bei der Vorbereitung meines Studienaufenthalts musste ich schnell feststellen, dass in Spanien alles etwas gemächlicher abläuft als im perfekt organisierten Deutschland. So werden beispielsweise der Modulkatalog und der offizielle Semesterbeginn erst 4 bis 6 Wochen vor dem Start bekanntgegeben. Wer einen Aufenthalt in Spanien plant, sollte daher Geduld mitbringen und nicht erwarten, dass sich alles im Voraus regeln lässt.

 

Ich hatte bereits einige Monate zuvor begonnen, Spanisch zu lernen, um mich vor Ort besser zurechtzufinden. Als ich jedoch erfuhr, dass praktisch alle Kurse an meiner Fakultät ausschließlich in spanischer Sprache abgehalten werden, war ich zunächst etwas eingeschüchtert.

 

Rückblickend sollte man sich von solchen Herausforderungen nicht zu sehr abschrecken lassen. In Deutschland ist man es gewohnt, vieles lange im Voraus planen zu können. In Spanien hingegen lernt man schnell, dass man sich nicht stressen sollte und darauf vertrauen kann, vor Ort eine passende Lösung zu finden. Viele meiner anfänglichen Sorgen lösten sich in den ersten Wochen, nachdem ich das direkte Gespräch mit den Professoren und Verantwortlichen gesucht hatte.

 

Meine Erasmus-Kommilitonen und ich hatten sehr unterschiedliche Sprachkenntnisse, doch wir erhielten viel Unterstützung und Hilfe, sobald wir danach fragten. Gemeinsam belegten wir auch einen Sprachkurs der Universität und lernten teilweise zusammen, was uns schließlich ermöglichte, die Prüfungen vollständig auf Spanisch abzulegen – wenn auch mit etwas holprigem Spanisch.

Leben und Wohnen auf Gran Canaria

Die Wohnungssuche war erstaunlich unkompliziert. Es gab eine große WhatsApp-Community, in der zahlreiche Vermieter Unterkünfte für Erasmus-Studenten anboten. Die meisten meiner Kommilitonen belegten einfach die ersten zwei Wochen ein Hostel und schauten sich dann in Ruhe vor Ort verschiedene Studentenzimmer an, um das beste für sich auszuwählen.

 

Das Leben auf Gran Canaria ist grundsätzlich sehr entspannt. Abseits der Touristenhotspots herrscht eine spürbare Entschleunigung und Gelassenheit. Gleichzeitig lässt sich die spanische Lebensfreude besonders am Abend erleben, wenn die Menschen in Parks und auf den Terrassen kleiner Restaurants zusammenkommen. In Las Palmas bleibt die Stadt auch nachts lebendig und beeindruckt durch ihre kulturelle Vielfalt. Es gibt immer etwas zu entdecken oder zu unternehmen.

 

Ein besonderes Highlight ist der Karneval, der zu den größten und farbenprächtigsten Festen der Insel zählt. Während dieser Zeit verwandelt sich die gesamte Stadt in eine riesige Partyzone. Über Wochen hinweg finden überall in der Stadt Festumzüge, bunte Kostümpartys und Open-Air-Konzerte statt. Es war für mich erstaunlich, wie viele Menschen (selbst von den Einheimischen) voll am Geschehen teilnehmen. Nahezu jeder feiert mit und kostümiert sich in allen Formen und Farben. Besonders am großen Karnevalsumzug von Las Palmas sollte man unbedingt mal teilgenommen haben, das ist eine wirklich einzigartige Erfahrung.

Das Studentenleben

Zu Beginn meines Auslandssemesters starteten etwa 240 weitere Erasmus-Studierende gemeinsam mit mir ihren Aufenthalt an der ULPGC. Viele von ihnen lernte ich bereits bei der Einführungsveranstaltung kennen, wodurch es leichtfiel, schnell Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.

 

Besonders hervorheben möchte ich die Studentenorganisation von Las Palmas (ESN Las Palmas), die zahlreiche Events und Wochenendtrips organisiert hat. Man musste lediglich eine der vielen Veranstaltungen besuchen und traf immer jede Menge offene Menschen an. Durch die wirklich tolle Arbeit der Studentenorganisation entstand schnell ein großes und gut vernetztes Sozialgefüge unter den Studierenden, und es gab viele gemeinsame Aktivitäten. Eine der bekannten Bars entwickelte sich schnell zu einer Art „Stammkneipe“, in der man immer andere Erasmus-Studenten antraf.

 

Nachdem man sich mit vielen Gleichgesinnten zusammengetan hatte, konnte man wunderbar die Insel erkunden und eine Menge Spaß haben. Ob Surfen, Wandern, Tauchen, Volleyball spielen oder einfach nur am Strand liegen – hier ist für jeden etwas dabei.

 

Wer doch mal ein wenig andere Luft schnuppern wollte, hatte die Möglichkeit, sich einem organisierten Trip auf eine der Nachbarinseln anzuschließen. Es wurden sogar zwei Reisen nach Marokko angeboten, bei denen man auf Kamelen reiten und eine Nacht in der Sahara verbringen konnte. Meine Freunde und ich haben uns besonders gegen Ende des Semesters in kleinen Gruppen organisiert, um auf eigene Faust die eine oder andere Nachbarinsel wie z.B. Fuerteventura, Teneriffa oder Lanzarote unsicher zu machen.

Fazit

Abschließend kann ich sagen, dass mein Erasmus-Semester eine der besten Erfahrungen meines Lebens war. Ich bin sehr dankbar für die vielen tollen Erlebnisse, die Bekanntschaften, die ich gemacht habe, und die Möglichkeit, eine solche Auslandserfahrung gemacht zu haben. Ich habe viel über die Lebensweise und den Erfahrungshorizont meiner Mitstudierenden aus den verschiedensten Ländern gelernt und auch Freunde fürs Leben gefunden.

Text: Erik Jajschik

Dieser Auslandsaufenthalt wurde durch Mittel der EU finanziert.

Weitere Informationen zu Erasmus+.

Erasmus-Beauftragter

Prof. Dr. phil. Sebastian Zips
Tel. 03583 612 - 4681
Sebastian.Zips@hszg.de
Haus Z II, Raum 207

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